11. Februar 2016

Abschiedsbrief

Es tut mir so unendlich Leid. Ich weiß einfach nicht, wie ich diesen ganzen Text beginnen soll. Fang ich ganz von vorne an oder fasse ich mich kurz? Ich finde das erste mal einfach keine richtigen Worte, um auszudrücken wie es mir geht und was als nächstes passiert.
Ich beginne gerade einen neuen Lebensabschnitt und das erste mal seit Jahren, denke ich an eine Zukunft. An meine Zukunft. Ich bin so gespannt, was noch so alles passieren wird aber ich habe auch eine so riesige Angst davor. Ich hatte diesen Plan, diesen Ausweg. Doch auf einmal ist dieser gut durchdachte Plan nichts mehr Wert. Ich habe nie weiter gedacht, weil ich mir sicher war, dass alles vorbei sein wird an meinem nächsten Geburtstag. Doch jetzt hat sich das erledigt und auf einmal muss ich mir Gedanken machen, was als nächstes passiert. Was mache ich denn jetzt aus meinem Leben, darauf war ich nicht vorbereitet. Ich fühle mich, als würden meine Geister sich scheiden. Auf der einen Seite bin ich niedergeschlagen und deprimiert aber auf der anderen Seite könnte ich weinen, einfach weil ich so unglaublich glücklich bin.
Ich habe Angst vor mir selber, weil ich mich nicht einschätzen kann. Ich weiß gar nicht, wer ich überhaupt bin. Natürlich geht es mir gut, aber ich bin immer noch so unzufrieden mit mir selber und das wird sich auch niemals ändern. Ich weiß, dass es da jemanden gibt, der mich über alles liebt. Nur ich kann es einfach nicht verstehen, ich verstehe nicht wie ich so etwas wunderbares verdient habe. Ich gucke in den Spiegel und ich bin unzufrieden, ich werde es immer sein. Ich wünschte ich könnte alles an mir verändern, ich wünschte ich könnte mir selber gefallen. Aber ich weiß, dass das niemals passieren wird. Ich bin so verzweifelt, weil ich Angst habe, durch mein Aussehen alles zu verlieren. Gerade ist alles so schön, vielleicht zu schön. Ich habe Angst, dass ich nur träume und dass ich irgendwann aufstehe und das alles nicht passiert ist. Ich habe so Angst, wieder so tief zu fallen. Das erste Mal in meinem Leben gibt es einen Menschen, der alles besser macht. Er bringt Farbe in meine Schwarzweiße Welt und das erste Mal sehe ich die positiven Seiten am Leben. Ich habe so Angst, nicht gut genug zu sein. Irgendwann will man mich nicht mehr, so ist es doch immer und ich glaube, das Traurige dadran ist, dass ich es nachvollziehen kann. Ich habe selber keine Lust mehr auf mich, einfach weil ich so bin wie ich halt bin.
In mir staut sich dieser ganze Druck. Macht mich das zu einem schlechten Menschen? Ich habe eine Weile auf das Schneiden verzichtet, länger als ich erwartet habe sogar. Doch wenn ich mich nicht selber verletzte, dann bleiben diese ganzen Gefühle in mir drin und das führt zu Dingen, die niemandem gut tun. Ich habe in meiner Rage Sachen gesagt, die ich niemals so gemeint habe und die ich niemals hätte sagen sollen. Ich bereue jedes Wort. Doch in diesen Momenten der Wut habe ich mich selber einfach nicht unter Kontrolle. Ich kann gegen diese Wut nichts machen, meistens ist es dann auch schon zuspät. Ich habe wieder angefangen, aus mehreren Gründen, die Sinn für mich ergeben. Jeder Schnitt fühlt sich an, als würde man mir die Schlinge vom Hals nehmen. Das Blut wirkt so beruhigend auf mich, wenn es so an meinem Bein herunter läuft. Nach jedem Schnitt fühle ich mich so befreit. Diese Schmerzen lenken mich ab, von dem was in meinem Kopf vor sich geht. Ich glaube sogar, dass ich es verdiene. Diese Schmerzen sind ein Teil von mir und ich verdiene das. Ich muss mir wehtun, ich bin geboren dafür, um verletzt zu werden. Ich habe versucht, damit aufzuhören, das habe ich wirklich. Aber ich musste mir meine Kontrolle wieder zurück holen, denn ich möchte meine Wut nicht an anderen herauslassen, sondern nur an mir. Weil ich diejenige bin, die es verdient hat. Und es tut mir so Leid, so unendlich Leid. Ich entschuldige mich, für all die Sachen die ich getan und gesagt habe als ich die Kontrolle verloren habe. Ich habe das Ruder wieder ergriffen und sowas wird mir nicht mehr passieren, das kann ich versprechen.
In meinem Leben ist so viel Scheiße passiert und ich habe mir so oft gedacht, dass ich aufgeben werde. Doch ich bin heute noch hier und ich bin stolz auf mich. Ich weiß, dass ich kein starker Mensch bin aber ich bin stolz, dass ich noch lebe. Und ich bereue es nicht, dass ich mich nicht umgebracht habe das letzte Mal. Denn jetzt hat mein Leben endlich einen Sinn. Ich habe einen Grund gefunden, für den es sich zu leben lohnt. Auch wenn es mir mal nicht gut geht, ich bin der glücklichste Mensch der Welt. Ich bin so dankbar, dass ich diese Schöne Zeit erleben darf. Ich bin so dankbar, dass es mir heute gut geht. Ich bin so dankbar, dass ich einen Menschen in meinem Herzen habe, mit dem ich mir eine Zukunft vorstellen kann. Das hier ist mein Abschiedsbrief. Doch ich werde nicht gehen, ich verabschiede mich von meinem alten Leben. Ich verabschiede mich von all den negativen Sachen, die mich kaputt gemacht haben und mir meinen Lebenswillen genommen haben. Ich bin glücklich und solange ich meinen Mann an meiner Seite habe, wird sich das auch nicht ändern. Ich entschuldige mich, für all meine Fehler. Doch ich werde mich bessern, ich werde ein schöneres Leben führen. Das ist der letzte Beitrag, der auf diesem Blog hier erscheint. Ich habe endgültig abgeschlossen und blicke nur noch mit Freude in die Zukunft. Wenn ich jetzt an meinen Countdown denke, denke ich nur noch daran Volljährig zu sein, nicht mehr daran, all dem ein Ende zu setzten. Peace out Leute, ich liebe euch alle und das Leben ist schön.

14. Januar 2016

Die Zeit rennt - 337 Tage

Die schlechte Laune wird wieder zum Alltag. Ich habe Angst, vor den Dingen die noch passieren könnten. Ich habe keine Zukunft, hatte ich nie. Niemals habe ich mir darüber Gedanken gemacht, weil ich mir seit ich denken kann vornehme, nicht älter als 18 zu werden. Ich habe nie weitergedacht, denn mein Plan steht fest. In 337 Tagen ist alles vorbei und es ist ja nicht so, dass ich es spontan entschieden hätte. Ich plane diese Tat, diesen Tag mit all seinen Details schon seit Jahren. Ich dachte mir nur, was wenn ich mich dann doch umentscheide, was wenn ich doch leben will? Selbst wenn in 337 Tagen nichts passieren würde, würde ich danach in der Hölle leben, denn ich habe nichts. Keine Aussichten auf ein wundervolles Leben. Ich will gar nicht mehr hier sein. Ich glaube was mich am meisten enttäuscht ist, dass ich als ein Nichts und ein Niemand sterben werde. Niemand wird traurig sein, weil man nichts wichtiges in mir verliert. Ich wünschte ich hätte meine 18 Jahre besser genutzt und wenigstens irgendwas schönes aus meinem Leben gemacht. Irgendetwas, für das sich all diese Dinge gelohnt hätten. Mein Leben war eine reine Zeitverschwendung. Ich weiß einfach nicht was ich noch tun soll. Ich bin eine so große Enttäuschung, wieso bin ich überhaupt geboren? Ich kann mich selber nicht mehr ertragen, ich bin ein Fehler. Es ist so, dass der Selbsthass der mich so zerfrisst, mit jedem Tag größer wird. Ich stehe morgens auf, obwohl ich eigentlich lieber liegen bleiben würde, für immer. Ich werde hässlicher, jeden Tag. Und mein Körper tut auch nicht das was ich will. Warum kann ich nicht wenigstens dünn sein. Es scheint, als würde man mich für etwas bestrafen. Was muss ich in meinem letzten Leben schreckliches getan haben, um all das hier zu verdienen? Ich hasse mich, einfach alles an mir. Ich will mich nicht mehr sehen, nicht mehr hören, ich will nicht mehr existieren. Wie soll ich diese letzten 337 Tage noch aushalten? Ich möchte aufgeben, jetzt schon. Ich will keinen Tag mehr erleben. Doch der Countdown läuft und ich muss geduldig warten auf meinen großen Tag. Ich habe fast Vier Jahre auf diesen Tag gewartet, dann schaffe ich die letzten 337 Tage auch noch, schätze ich. Ich habe alles getan, um friedlich gehen zu können. Ich habe sogar schon meine Abschiedsbriefe geschrieben. Alles was noch gesagt oder gerechtfertigt werden muss, steht in den Briefen und alle meine Lieben werden einen bekommen, ich habe an euch alle gedacht. Es tut mir so leid, dass ich so ein verdammter Fehler bin. Bald wird alles endlich wieder gut und ihr könnt euer Leben genießen, ohne mich.

8. Januar 2016

343 Days left

Nichts fühlt sich mehr normal an. Ich bin nicht mal wirklich traurig, ich weiß gar nicht wie ich mich fühle. Geht es mir gut, geht es mir schlecht? Diese Träume fangen wieder an und ich weiß nicht was ich davon halten soll, was ich dagegen tun soll. Mir bleiben noch 343 Tage bis alles vorbei ist. Soll ich meine letzten Tage genießen? Ich muss mich distanzieren von allen, von jedem. Denn ich könnte nicht ertragen, jemanden wegen meiner Taten zu verletzten. Ich will gehen und es soll jedem egal sein. Ich erlebe dieses Jahr meinen letzten Sommer aber wie soll ich den Sommer genießen, wenn ich überall Narben habe? Ich habe die Kontrolle verloren, obwohl ich dachte ich schaffe es. Ich dachte, wenn ich wieder anfange, dann kann ich mich besser beherrschen aber alles ist aus dem Ruder gelaufen und jetzt bin ich hilflos und verzweifelt. Es gibt niemanden der mich versteht, der mir helfen kann. Ich muss mich zusammenreißen, denn bald ist alles vorbei und niemand darf es wissen. Ich erinnere mich an mein letztes Gespräch mit meinem ehemaligen besten Freund Sinan. Wir haben über Suizid geredet und ich habe ihm alles erzählt. Er ist der einzige Mensch auf dieser Welt, der weiß was ich vorhabe. Es sind nur noch gottverdammte 343 Tage aber ich kann es kaum abwarten. Bald bin ich frei und die Menschen, die mich kennen - den wird es endlich wieder gut gehen.

1. Dezember 2015

Update

Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach verdammt nochmal Limonade daraus. Aber was, wenn ich gar keine Limonade mag? Das Leben läuft wie das Leben halt läuft, wie immer. Doch etwas ist anders. Ich fühle mich wertlos, ich fühle mich scheiße. Meine momentane Situation ist eine lange Geschichte, doch ich schreibe sie trotzdem auf.
Wie immer geht alles wieder um Celine, wie in jedem anderen Post auch. Die Geschichte zwischen uns ist Klar und jeder weiß, was das alles aus mir gemacht hat. Ein Wrack, mehr bin ich nicht. Doch als hätte dieser ganze Stress mich nicht schon kaputt genug gemacht, kommt jetzt der nächste. Alle wissen, dass Celine und ich uns nach all dem Scheiß, der die Jahre so passierte, endlich wieder vertragen haben und wieder Beste Freundinnen wurden. Es war das schönste Jahr und diese Zeit mir ihr habe ich wirklich gebraucht und genossen. Ich hab mich zu der Zeit nur noch sehr selten so kaputt gefühlt und den Drang zu sterben hatte ich höchstens fünfmal. Alles war gut. Man wird ja auch älter und streitet sich nicht mehr wegen Nichts, denkt man. Denn jetzt fängt all das wieder an. All der Schmerz der letzten Jahre kommt wieder hoch und ich hätte mich vorhin fast vor ein Auto geworfen, einfach weil ich keine Lust mehr hatte.
Es fängt an mit einer ehemaligen Freundin, sie heißt Jannike. Jannike kam irgendwann einfach dazu und wir waren dann zu Dritt. Es war nicht immer einfach, ich war ehrlich oft eifersüchtig, weil ich dachte dass sie mir meine Beste Freundin, die ich so sehr brauchte, versuchen würde wegzunehmen. Und ich hätte es nicht ertragen, sie noch einmal zu verlieren. Ich dachte es wird mich töten. Auf jeden Fall war Jannike jetzt da. Was sollte ich tun? Ich kann mich nicht immer wie ein Kind verhalten und auf alles und jeden Eifersüchtig sein also habe ich es so akzeptiert und mich so gut mit ihr verstanden, wie es halt möglich war. Ich hatte kein wirkliches Problem mit ihr, ich habe sie kennengelernt. Sie war so süß, so unschuldig. Wir hatten einiges gemeinsam. Eine kurze Zeit lang dachte ich sogar, sie wäre mir wichtiger als Celine. Wir unternahmen eigentlich nur noch zu Dritt etwas, wir hingen oft zusammen. Ich dachte, dass diese beiden Mädchen meine Familie wären, meine Besten Freundinnen. Doch man kann sich in Menschen täuschen, oder? Und so war es leider auch dieses Mal. Ich hasse mich. Ich hasse mich dafür, dass ich immer nur an Falsche Leute gerate und immer viel zu schnell Sachen von mir Preisgebe. Ich vertraue zu schnell und ich wünschte ich wäre nicht so scheiß naiv. Doch so ist das mit mir, ich bin so und das ändert sich auch nicht. Weil ich in jedem Mensch etwas Gutes sehe. Aus diesem Grund werde ich immer und immer wieder enttäuscht.
Dieser Ganze Stress ohne Grund fing letzten oder vorletzten Monat an. Ich bin sozusagen Sitzengeblieben und mit Jannik in eine Klasse gekommen und Jannik ist Jannikes Große Liebe, die hatten zu der Zeit auch was miteinander. Wink des Schicksals würde ich sagen, wer weiß.
Ich musste einen Wahlpflichtkurs wählen und hab mich für Sport entschieden. Da war ich also, Freitag morgen auf dem Weg zur Schule. Die ersten beiden Stunden Sport, nice dachte ich. In dieser Sportklasse war auch Ajet, den ich von Celine kenne. Alle waren mal voll gut befreundet und nur deswegen kenne ich die auch. Auf jeden Fall waren Ajet, Jannik und der kleine süße Fynn (der eine Klasse unter mir ist, aber zu ihm sage ich später auch noch was) gemeinsam mit Jannike und Celine und ich glaube auch Lena in einer Squat. Sie nennen sich 214 und diese Drei Zahlen sind eigentlich Vier Zahlen und sie haben eine tiefere Bedeutung, die keiner weiß. Und obwohl sie keiner weiß, urteilen sie, sie alle darüber was meiner Meinung nach einfach nur erbärmlich ist. Auf jeden Fall hatten wir Sport und wir haben Basketball gespielt. Und dann hab ich Ajet gesehen und dieses 214 Handzeichen gemacht und er hat sich so gefreut, weil er nie wusste dass ich auch dabei war. Dadurch dass ich immer so Mitläufermäßig an Celine hing, hat mich niemand bemerkt und Ja. Dann kam er halt in Sport und wir haben so geredet und das war voll nett, ich weiß nicht. Langsam fing ich an mich mit Jannik anzufreunden und mit Ajet. Später dann kam Fynn. Wir waren immer so zu Viert und haben geredet oder Yugioh gespielt und ich hab das voll genossen, weil ich mich so wohl gefühlt habe bei denen. Das Verhätnis zu Jannik wurde auch immer enger, irgendwann hab ich mich in der Klasse neben ihn gesetzt und bis heute sitze ich da noch.
Dann fing alles an. Jannik hatte Stress mit Jannike. Ich war ja sozusagen irgendwie auch ihre Beste Freundin und wahrscheinlich hätte ich wirklich hinter ihr stehen müssen. Doch da hatte ich das erste Mal gesehen, wie sie eigentlich ist und ich war so schockiert. Mit Celine und Jannike hatte ich zu der Zeit schon gar keinen Kontakt mehr, der war halt einfach weg. Jannike hat Jannik beleidigt und nur Dreck geschrieben und ich war dann die, die zu ihm gesagt hat, dass er einfach nicht mehr antworten soll. Das hat er dann auch nicht getan und sie wurde wütender und wütender. Irgendwann war dann der Moment an dem Sie selber realisiert hat, dass sie ihn durch ihr Verhalten endgültig verloren hat und sie fing an frustrierte Spiele zu spielen. Sie kam dann mit einer angeblichen Schwangerschaft und Jannik hatte so eine riesige Angst, er wollte ehrlich nicht mehr leben. Und wir alle wussten, dass sie lügt. Ich verstehe nur nicht, wie man so sein kann. Ich dachte die ganze Zeit ich kenne sie, doch diese Seite von ihr musste ich leider auch kennen lernen. Ich habe mich wie immer getäuscht in ihr, nichts neues aber es ist traurig, weil ich dachte sie wäre anders als all die falschen Leute da draußen.
All das war die Sache mit Jannike, ich habe sie nie direkt beleidigt oder irgendwas, ich habe zu dieser Zeit meinen Hass für sie erkannt. Zu dieser Zeit habe ich sie wirklich gehasst und ich habe mir gewünscht, dass sie einfach stirbt. Meine Meinung war, dass sie mit ihrem Tod jedem einen Gefallen tut, so sehr habe ich sie gehasst. Ich wusste nicht mal, dass man so sehr hassen kann. Mit Celine hatte ich zwar keinen Kontakt aber auch kein Problem, kein Streit, nichts. Tage vergingen  und wir haben alle immer auf Janniks Handy die Chats gelesen. Auf einmal hält er mir einen Text hin, von Celine. Ich habe ihn gelesen und wurde wütend. Wir hatten wie gesagt Kein Problem miteinander, doch in diesem Text beschimpft sie mich, sagt ich sei falsch. Und da frage ich mich, wieso hast du es nötig so über deine 'Beste Freundin' zu reden, ist doch scheiß egal was los ist, als Beste Freundin hätte sie hinter mir stehen müssen und nicht hinter Jannike. Ich habe ihr daraufhin einen Text geschrieben, einen echt langen aber der war nicht böse, der zeigte einfach nur meine Enttäuschung. Sie antwortete nicht darauf und dann fing ich an sauer zu werden. Hab nur noch dran gedacht, das jetzt alles kaputt ist. Ich hatte noch eine Jacke von ihr und sie hatte noch eine Jeans von mir. Ich dachte mir, wenn jetzt eh alles vorbei ist, will ich wenigstens meine Hose wiederhaben also hab ich ihr geschrieben, dass ich die abholen komme. Gleichzeitig während ich meine Hose haben wollte, wollte Jannik mit Celine reden. Wir hatten abgemacht uns um 18 Uhr beim Südfriedhof zu treffen, Jannik, Celine und ich. Ihr Exfreund schrieb mich an, er wollte auch kommen um irgendwas zu klären. Auf einmal standen wir dann da zu Siebt oder so. Jannik, Fynn, Ajet, Raman, Celine und ihre Jannike und ich waren da. Vorher hat Celine noch groß erzählt, wie sie mich schlagen will. Lächerlich, oder? Ich wusste nicht mal, warum. Ich hatte keine Probleme mit ihr, mit meiner Besten Freundin. Sie kam dann an, so richtig eklig arrogant und wollte mit mir reden und ich hab gesagt, Wenn du mich schlagen willst mach es, mach es jetzt, los schlag mich. Ich glaube ich wollte es sogar, ich hätte mir gewünscht, dass sie mich gehauen hätte. Doch wie immer hat sie nichts gemacht, was ich vorher eh schon wusste. Sie redet immer nur aber macht dann doch nichts. An dem Tag hab ich sie vor die Wahl gestellt. Ich habe das noch nie gemacht, niemals hätte ich daran gedacht jemanden zu einer Entscheidung zu zwingen. Doch der Hass auf Jannike war einfach viel zu Groß. Ich habe gesagt, sie soll sich jetzt entscheiden zwischen ihr und mir. Natürlich hat sie sich für Jannike entschieden und an diesem Tag ist sie endgültig für mich gestorben. Ich war angeblich ihre Beste Freundin. Ihr fiel es so leicht auf mich zu scheißen und ich habe gemerkt, dass ich ihr nie was bedeutet habe. An diesem Tag bin ich innerlich ein kleines bisschen gestorben. Es ist schon wieder passiert, sie hat es schon wieder getan. Es ist genau das selbe wie das letzte Mal, nur dass es dieses Mal nicht Lena sondern Jannike war. Celine hat mir das schon wieder angetan, mir, ihrer angeblichen Besten Freundin. Danach haben wir keinen Kontakt mehr gehabt, natürlich nicht. Ich habe ihre Nummer gelöscht, ich habe versucht damit abzuschließen. An diesem Tag wurde mir bewusst, wie wichtig mir dafür Ajet, Jannik und Fynn sind. Sie waren dabei, sie haben das alles mit mir durchgestanden und waren einfach hilfreich. Ein paar Tage später hat Celine mir geschrieben aber ich habe nicht geantwortet, weil ich es leid war, weil ich es leid bin. Ich habe auf dieses ganze Theater keine Lust mehr. Für mich war seit diesem Tag alles vorbei, Geschichte. Vor ein paar Tagen fing Celine dann an, auf ask.fm über mich zu schreiben. Erst hieß es laut ihr, dass ich hässlich und falsch bin und auf einmal, aus dem Nichts fing sie an, wie sehr sie mich doch vermissen würde. Kurz bevor das passierte, sagte sie sie will spielen. Ist doch klar, dass ich Ihre Worte dann nicht Ernst nehme. Ich habe mir auch nicht alles davon durchgelesen, weil es weh tut. Sie sagt sie gibt Jannike die Schuld für unseren Streit und so sehr ich Jannike gehasst habe, das war nicht meine Meinung. Celine war Schuld, ganz einfach. Wir hatten kein Problem, sie hat ein Problem aus dem Nichts gemacht. Sie war diejenige, die mich hauen wollte, die schlecht über mich geredet hat, die sich für Jannike entschieden hat. Jannike war natürlich auch ein Mitverursacher, aber sie war nicht die Schuldige. Ich habe ihrer Mutter geschrieben, dass Celine noch eine Jacke von mir hat, die ich wieder haben will. Ich meinte ich schreibe ihr nicht persönlich, weil ich keine Lust auf Stress habe aber in Wirklichkeit habe ich einfach ihre Nummer nicht mehr und es war mir auch egal. Danach hat Celine mich dann angeschrieben, so ein richtig langer Text. Ich habe mir den nicht mal wirklich durchgelesen. Es ging mir einfach nur um meine Jacke, alles andere war mir egal. Ich habe aus all meiner Enttäuschung und Trauer Wut produziert. Eigentlich war ich einfach nur verletzt und am Boden zerstört, doch durch diese Wut habe ich mich mächtig gefühlt und stärker als ich eigentlich bin. Heute kann ich sagen, dass mich das noch kaputter gemacht hat, als ich eigentlich bin. Und die Lust zu leben ist weg. Mir ist egal ob ich heute sterbe, ich würde keine Angst haben. Jeden Tag wache ich auf und wünsche mir, ich wäre in der Nacht gestorben. Bei jedem Auto was an mir vorbeifährt, wünsche ich mir ich würde aus Versehen davor fallen. Ich will nicht mehr, jeder Tag ist eine Qual. Ich war Clean, ich habe mich nicht geschnitten monatelang. Doch durch all diesen Stress brauche ich das. Ich brauche es wieder, weil ich anders keine Kontrolle mehr habe. Mein ganzer Körper tut weh, ich könnte Weinen jede Minute, jeden Tag. Ich will endlich aufgeben, denn mein Leben ist sowieso nichts Wert. Ich hasse mich, ich hasse wie ich aussehe, ich hasse wie ich rede, ich hasse meine Art - meinen Charakter. Ich hasse mich. Ich will endlich erlöst werden von all dem Schmerz, ich will nicht mehr aufwachen. Ich möchte einschlafen, schlafen, für immer. Hiermit bedanke ich mich Recht Herzlich bei dir, Celine. Ich danke dir dafür, dass du so mit mir gespielt hast. Danke, dass du mir was vorgemacht hast und mich dann so zerstört hast. Auf der anderen Seite will ich mich bei dir bedanken für all die positiven Dinge. Ich danke dir, für all die schöne Zeit die wir gemeinsam hatten, ich danke dir dafür dass du da warst für mich, als ich dachte es geht nicht mehr. Ich danke dir, dass du meine Beste Freundin warst, auch wenn dir all das nichts bedeutet hast, du warst der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich vergebe dir. Und Jannike vergebe ich auch. Euch beiden. Zu Jannike muss ich sagen, dass es mir leid tut, wie all das gelaufen ist. Wir waren Freunde und ich weiß selber, dass ich für dich hätte da sein müssen. Es tut mir leid, dass ich das nicht war. Durch deine Art und deine Lügen hast du dir das alles einfach selber kaputt gemacht. Ich wünsche euch beiden nur Gutes im Leben, ich hoffe ihr erreicht eure Ziele und seit glücklich, denn ich kann das nicht. Ich vergebe euch und ich danke euch für die schöne Zeit.

Zu meiner Squat möchte ich nochmal extra etwas sagen, obwohl ich meine Gefühle für euch nicht in Worte fassen kann, doch ich werde es versuchen. Ich habe euch kennengelernt, ich habe mit euch gelacht, habe mit euch geweint. Ihr habt mir gezeigt, was wahre Freundschaft ist und ich danke euch, dass ihr ein Teil meines Leben seid.
Ajet? Du bist unser Alpha, der Anführer. Du bist mein allerliebster Lieblings Albaner und ich bin froh, dass es dich gibt. Du hast so viel Scheiße durch und ich glaube, du bist der stärkste Mensch den ich kenne. Es ist scheiß egal ob du in deinen Problemen ertrinkst, trotzdem kümmerst du dich immer um die anderen. Du denkst an jeden, nur nicht an dich selber. Du hast mich in eure Gruppe integriert und hast mich so akzeptiert wie ich bin. Du hast mir gezeigt, dass Freundschaft zwischen Junge und Mädchen möglich ist. Du hast mir gezeigt, dass man lieben kann auf eine andere Weise. Danke für alles, du bist so wertvoll.
Jannik? Am Anfang dachte ich nicht, dass wir beide uns mal so gut verstehen würden. Du bist wie ein Bruder. Dein Stress ist auch mein Stress. Wenn du traurig bist könnte ich weinen, denn ich glaube du bist der reinste Mensch den ich je gesehen habe. Dein Herz ist aus Gold und dich traurig zu sehen zerstört mich. Du bist der allerletzte der sowas verdient. Du bist so ein Guter Mensch, meiner Meinung verdienst du auch nur Gutes. Ich danke auch dir für alles.
Und jetzt Fynn? Fynn du bist so süß. Manchmal fühl ich mich wie ein großer Bruder. Du bist der einzige von uns, der keine wirklichen Probleme hat und das freut mich so sehr. Egal was ist, ich habe seit ich dich kenne einen Beschützerinstinkt. Du bist der süßeste Junge den es gibt. Ich hab dich wirklich in mein Herz geschlossen und wenn irgendwer dir Probleme bereitet, dann bringe ich den um. Auch dir möchte ich danke sagen.
Euch allen sage ich danke. Ihr habt mir gezeigt, was Vertrauen ist. Ich liebe euch wirklich, ihr seid die Besten Freunde die ich je hatte. Die einzig Wahren.

15. Februar 2015

Geht es mir gut? Geht es mir schlecht? Ich weiß nicht mehr was real ist und was nicht. Ich weiß nicht, wie es mir geht. Ich habe wieder angefangen. Dieses befreiende Gefühl, wenn dir das Blut an den Beinen runter läuft und du denkst, dass dir gerade das Gewicht der Welt von den Schultern gefallen ist. Dieser Ausgleich, dieses kurze Glücksgefühl, man fühlt sich lebendig.

29. Dezember 2014

Ich habe keinen Hunger mehr. Ich kann weder essen noch trinken noch schlafen oder klar denken. Ich bin unfähig, einfach unfähig zum Leben. Was, wenn ich das alles einfach nicht mehr alleine hinkriege? Was, wenn ich doch Hilfe brauche? Im Moment läuft einfach alles schief, was schief laufen könnte. Ich verliere jeden Menschen, der mir wichtig ist. Einer nach dem anderen. Nichts klappt mehr.
Es tut nur so unendlich weh, zu sehen, wie leicht ich ersetzbar bin. Ich bin mit Abstand der unwichtigste Mensch, den es gibt. Wenn man mich als Freundin verliert, merkt man es wahrscheinlich noch nicht einmal. Ich könnte mich vor einen Zug werfen, niemand würde es bemerken, niemand würde mich vermissen. Ich kann mir meine Beerdigung vorstellen. Ich sehe die Leute, die meinen Sarg tragen. Ich sehe meine Eltern, meine Familie. Ich sehe, dass es regnet. Ich kann den Tod fühlen. Ich sehe keine Freunde oder Leute aus meiner Schule. Niemand ist traurig. In der Schule fragt man sich, wo das hässliche Mädchen ist, welches immer ganz hinten sitzt,  aber man vermisst mich dort nicht. Meinen Lehrern nimmt man eine Last ab mit meinem Tod, ein dummes Kind weniger, um was man sich Sorgen machen müsste. Mein Tod würde jedem das Leben erleichtern. Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt noch hier bin. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte einen Grund für all das. Für diese Stimmen in meinem Kopf und die Art wie ich bin. Aber ich habe keinen Grund. Mein Leben war eigentlich nie wirklich schlimm, am Anfang zumindest. Ich wurde geboren in eine Familie, die mich so unendlich liebt. Meine Eltern haben mir trotz finanzieller Probleme eine so schöne Kindheit bieten können. Ich bin dankbar für alles, was meine Familie je für mich getan hat. Ich bin dankbar für meine Familie, für meine Eltern & Geschwister. Ich Liebe sie so unendlich. Sie sind der einzige Grund, warum ich so tue, als wenn alles okay wäre und es mir gut geht. Sie sind der einzige Grund, warum ich noch am Leben bin. Klar tut es weh, all diesen scheiß für mich zu behalten und mir keine Hilfe zu holen, aber es würde sie so sehr enttäuschen und verletzen, wenn sie wüssten wie es mir geht. Sie würden sich Vorwürfe machen und sich die Schuld geben. Doch es ist nicht ihre Schuld, dass alles so gekommen ist. Es ist einzig und allein meine Schuld. Mit meiner Art zerstöre ich einfach alles.
Man sagt Aussehen ist nicht alles, der Charakter zählt. Doch was, wenn beides einfach nur scheiße ist? Ich würde niemals jemanden absichtlich verletzten, doch ich tue es. Immer und immer wieder, wirklich ohne es zu bemerken. Ich bin unausstehlich. Ich weiß nicht, wie es die anderen überhaupt do lange mit mir ausgehalten haben.
Ich glaube, was am meisten wehtut, ist der Verlust meiner Besten Freundin. Es ist nicht das erste mal, dass ich sie verloren habe aber trotzdem tut es genauso weh wie beim ersten mal. Ich dachte vielleicht gewöhnt man sich an den Schmerz. Ich dachte mir, ich habe es das letzte Mal ohne sie geschafft, ich schaff das jetzt auch. Doch sie ist es, die mir nach unserem wirklich langen Streit mein Selbstbewusstsein wieder gegeben hat. Ich habe mich schon immer selbst verachtet, das hat nie aufgehört. Doch durch sie habe ich eine Zeit lang gar  nicht mehr daran gedacht. Und jetzt wo sie weg ist, fängt es wieder an. Jeder Blick in den Spiegel ist eine Qual. Ich kann das alles nicht mehr ertragen. Man sagt Depressionen sind vererbbar. Noch ein Grund mehr keine Kinder zu bekommen. Was, wenn mein Kind sich später genauso sehr hasst, wie ich mich selber. Ich könnte diesen Schmerz nicht aushalten. Ich kann das niemandem antun, weil ich weiß, wie schwer es ist damit zu leben.
Ich kann nicht mehr. Die Last auf meinen Schultern wird jeden Tag schwerer und irgendwann wird alles zusammenbrechen.

8. Mai 2014

ich bin so schwach

08.05.2014 - Ich habe mich heute wieder geschnitten. Es fühlte sich so richtig an, auch wenn ich weiß, dass es falsch war. Ich fühle mich befreit von all dem Druck in meinem Kopf. Einfach mal von den Stimmen ablenken. Ich bin nicht mehr wütend, einfach ruhig. Ich sitze hier und starre mit leeren Augen auf die Wand. Es fühlt sich an, als hätte ich wieder Kontrolle über mich, meinen Körper. Jeder Schnitt tat gut und ich fühl mich so viel besser. Ich bin enttäuscht, dass ich es nicht lange ohne schneiden geschafft habe aber es lenkt mich ab und dann tun die schmerzen in meinem Kopf nicht mehr so sehr weh. Ich bin so unendlich erleichtert.